B O C C I A:

Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 3 BOCCIA Special Olympics, Inc. ist der für Special Olympics Boccia verantwortliche Sportverband. Die Offiziellen Special Olympics Regeln für Boccia kommen also bei allen im Rahmen von Special Olympics ausgetragenen Bewerben zur Anwendung. Weitere Informationen bezüglich Verhaltenskodex, Trainingsstandards, Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen, Gruppeneinteilung, Preisvergabe, Kriterien für Aufstieg in höhere Wettkampflevels und Unified-Sportarten sind auf der englischsprachigen Website (http://resources.specialolympics.org) von Special Olympics International zu finden. Abschnitt A – Offizielle Bewerbe Die in der Folgen angeführten Bewerbe sollen Spielern aller Leistungsstufen die Möglichkeit geben, an Wettkämpfen teilzunehmen. Die Landesorganisationen können aus diesen unterschiedlichen Bewerben auswählen und gegebenenfalls Richtlinien für die Durchführung dieser Bewerbe erstellen. Die Verantwortung für die Organisation des Trainings und die Auswahl der Bewerbe obliegt den Trainern. Die Interessen und Fähigkeiten jedes einzelnen Spielers müssen dabei berücksichtigt werden. 1. Einzel ( 1 Spieler pro Mannschaft ) 2. Doppel ( 2 Spieler pro Mannschaft ) 3. Mannschaftsbewerb ( 4 Spieler pro Mannschaft ) 4. Unified Boccia / Doppel ( 2 Spieler pro Mannschaft ) 5. Unified Boccia / Mannschaft ( 4 Spieler pro Mannschaft ) Abschnitt B – Bocciabahn 1. Bahn a. Die Bahn hat eine Breite von 3,66 m und eine Länge von 18,29 m. b. Die Oberfläche der Bahn kann aus grobem Sand, Erde, Rasen oder Kunststoff bestehen. Sie darf keine permanent oder temporär vorhandenen Unebenheiten aufweisen, die einen geradlinigen Wurf der Kugel beeinträchtigen könnten. Dazu zählen aber nicht Unterschiede in der Neigung, in der Bodenbeschaffenheit oder der Festigkeit der Bahn. c. Die Längs- und Breitseiten der Bahn sind mit Banden begrenzt. Diese Banden können aus jedem beliebigen widerstandsfähigen Material gefertigt sein. Die beiden hinteren Banden sollten eine Höhe von mindestens 30,4 cm aufweisen. Die hinteren Banden Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 4 sollten aus einem widerstandsfähigen Material wie z. B. Holz oder Plexiglas bestehen. Die Höhe der Banden entlang der Längsseiten muss durchgehend mindestens dem Durchmesser einer Bocciakugel entsprechen. Die seitlichen und hinteren Banden können während eines Spiels direkt angespielt werden, wenn damit ein Abprallen oder Zurückspringen der Kugel erreicht werden soll. 1. Abwurfmarkierung (foul line) = jeweils 3,05 m von den hinteren Banden entfernt. 2. Mittellinie: Der Pallino muss beim Einwurf hinter dieser Markierung landen. Im weiteren Verlauf eines Spiels kann sich die Lage des Pallinos ständig verändern. Der Pallino darf aber niemals über diese Markierung zurückspringen. In diesem Fall wird die Runde abgebrochen. 3. Beide Linien sollten fix zwischen den beiden seitlichen Banden markiert sein. 2. Kugeln a. Die aus Holz oder Kunststoff gefertigten Bocciakugeln müssen alle gleich groß sein. Die offiziellen Kugelgrößen bei Meisterschaften und Turnieren können im Durchmesser zwischen 107 - 110 mm variieren. Die Farbe der Kugeln ist nicht Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 5 vorgeschrieben, sofern sich die vier Kugeln einer Mannschaft eindeutig von den vier Kugeln der gegnerischen Mannschaft unterscheiden. b. Der Pallino darf nicht größer als 63 mm und nicht kleiner als 48 mm sein. Er muss sich farblich deutlich von den Bocciakugeln unterscheiden. c. Zum Messen der Abstände zwischen den Kugeln kann jedes Messgerät, mit dem sich der Abstand zwischen zwei Gegenständen exakt ermitteln läßt, verwendet werden. Bei den Vorbewerben sollte ein ausrollbares Rollmeter aus Metall mit mm-Einteilung verwendet werden. Abschnitt C – Gruppeneinteilung 1. Es wird empfohlen, dass die Turnierleitung noch vor Wettkampfbeginn festlegt, wie die Gruppen korrekt eingeteilt werden. Die Sportler können aufgrund früherer Spielerfahrungen eingeteilt werden oder bei Großveranstaltungen aufgrund eines Vorbewerbs. Das folgende Procedere hilft bei der Einteilung der Sportler in möglichst gleichstarke Gruppen. 2. Jeder Spieler sollte drei spielähnliche „Sets“ spielen. Der Spieler sollte dabei jeweils die Bahnenden wechseln und die folgenden Spielzüge ausführen. Der Spieler darf dabei nicht die Abwurflinie übertreten. a. Der Schiedsrichter legt den Pallino auf die Mittellinie. Dann spielt der Spieler 8 Kugeln, wobei der Abstand der 3 dem Pallino am nächsten liegenden Kugeln gemessen wird. b. Der Schiedsrichter legt den Pallino auf eine genau zwischen Mittellinie und gegenüberliegender Abwurfmarkierung angebrachte Markierung. Dann spielt der Spieler 8 Kugeln, wobei der Abstand der 3 dem Pallino am nächsten liegenden Kugeln gemessen wird. c. Der Schiedsrichter legt den Pallino auf die gegenüberliegende Abwurflinie. Dann spielt der Spieler 8 Kugeln, wobei der Abstand der 3 dem Pallino am nächsten liegenden Kugeln gemessen wird. d. Wenn bei diesen Vorbewerben die Lage des Pallinos verändert wird, muss der Pallino erst wieder auf seinen ursprünglichen Platz zurückgelegt werden, bevor die nächste Kugel gespielt werden darf und die Abstände gemessen werden. e. Diese insgesamt 9 Abstände werden zwischen äußerstem Punkt auf halber Höhe der Bocciakugel und dem Punkt über dem Zentrum des Pallinos gemessen. f. Bei diesem Gruppeneinteilungsverfahren gilt die von Special Olympics, Inc. aufgestellte Regel, dass jeder Versuch nach bestem Vermögen gespielt werden muss. Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 6 Abschnitt D – Wettkampfregeln 1. Das Spiel a. Die Kugeln: Boccia wird mit 8 großen und 1 kleineren Zielkugel, dem Pallino, gespielt. Jede Mannschaft spielt mit 4 Kugeln. Die Farbe der 4 Kugeln einer Mannschaft muss sich deutlich von der Farbe der Kugeln der gegnerischen Mannschaft unterscheiden. Die Bocciakugeln aller Mannschaften weisen zusätzlich auch unterschiedliche Strichmarkierungen auf, um die Kugeln der einzelnen Spieler untereinander unterscheiden zu können. b. Der Pallino und die Wahl der Kugelfarbe: Der Schiedsrichter bestimmt durch Losentscheid, welche Mannschaft den Pallino einwirft. Diese Mannschaft kann sich auch die Farbe ihrer Kugeln aussuchen. Steht kein Schiedsrichter zur Verfügung, lassen die beiden Teamkapitäne das Los entscheiden. Der Losentscheid durch Münzwurf sollte auf der Bahn durchgeführt werden. c. Drei-Versuche-Regel: Jene Mannschaft, die den Pallino einwirft, hat 3 Versuche, diesen in den Bereich zwischen der Mittellinie und der gegenüberliegenden Abwurfbegrenzung zu spielen. Gelingt es ihr mit diesen 3 Versuchen nicht, erhält das gegnerische Team einen Versuch. Wenn auch dieser Versuch nicht erfolgreich ist, legt der Schiedsrichter den Pallino genau in die Mitte der Bahn zwischen die beiden Markierungen am gegenüberliegenden Bahnende ( = Abwurfmarkierung). Zu keinem Zeitpunkt aber kann ein Team, das den Pallino einwerfen darf, sein Recht verlieren, die erste Bocciakugel zu spielen. d. Spielablauf: Der Pallino wird von einem Spieler jener Mannschaft ins Spiel gerollt oder geworfen, die den Losentscheid für sich entschieden hat. Der Spieler, der den Pallino wirft, muss auch die erste Kugel werfen. Die gegnerische Mannschaft wirft dann solange, bis sie eine ihrer Kugeln näher an den Pallino herangespielt hat oder sie ihre 4 Versuche erfolglos beendet hat. Diese Grundregel bestimmt somit die Abfolge der Würfe. Wenn also eine Mannschaft eine Kugel näher an den Pallino heranspielt, tritt sie zur Seite und überläßt ihren Gegnern das Spiel. e. Die erste Kugel: Jene Mannschaft, die den Pallino einwirft, darf auch die erste Kugel spielen. Beispiel: Team A wirft den Pallino und spielt die erste Kugel. Team B beschließt, die Kugel von Team A wegzuschießen. Dabei springen beide Kugeln von A und B aus der Bahn, so dass sich nur noch der Pallino innerhalb der Bahn befindet. In diesem Fall behält Team A weiter das Recht, die erste Kugel zu spielen. f. Wurfarten: Die Mannschaften dürfen ihre Kugeln rollen, werfen, aufspringen lassen, ihnen einen Effet mitgeben, usw., sofern die jeweilige Kugel dabei nicht die Bahn verläßt oder der Spieler die Abwurfmarkierung nicht übertritt. Ein Spieler darf auch jede im Spiel befindliche Kugel wegschießen, um einen Punkt zu erzielen oder die Punkte des gegnerischen Teams zu reduzieren. Die Handfläche der Spieler kann auf oder unterhalb der Kugel liegen. Alle Würfe müssen aber mit einer Wurfbewegung Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 7 unter der Schulterhöhe ausgeführt werden. Ein Wurf unterhalb der Schulterhöhe heißt, dass die Kugel unterhalb der Hüfte losgelassen wird. 1. Der Veranstalter hat die Möglichkeit, diese technischen Bestimmungen aufgrund bestimmter körperlicher Handicaps eines Spielers abzuändern. Eine solche Regeladaption muss noch vor Beginn des Bewerbs beantragt und entschieden werden, wobei sich kein Teilnehmer dadurch einen Vorteil verschaffen darf. Bei Regeladaptionen steht die Wurfbewegung eines Körperglieds im Mittelpunkt, mit der eine Kugel auf einen bestimmten Punkt gespielt werden soll oder mit der eine andere Kugel weggeschossen werden soll. g. Anzahl der Kugeln pro Spieler: 1. Mannschaften mit 1 Spieler: der Spieler darf alle 4 Kugeln spielen. 2. Mannschaften mit 2 Spielern: jeder der beiden Spieler darf 2 Kugeln spielen. 3. Mannschaften mit 4 Spielern: jeder Spieler darf 1 Kugel spielen. h. Traineranweisungen 1. Es dürfen den Spielern bzw. ihren Unified-Partnern keine Anweisungen von außerhalb der Bahn gegeben werden. 2. Wenn ein Schiedsrichter der Meinung ist, dass ein Verstoß gegen diese Bestimmung vorliegt, kann er gegen die beteiligte Person eine Strafe verhängen wie z.B.: Verwarnung, Strafe wegen unsportlichen Verhaltens oder Ausschluss vom Bewerb. i. Wertung: Nach jeder Runde, d.h. wenn beide Mannschaften alle Kugeln gespielt haben, werden die Punkte wie folgt vergeben: Punkte werden für jene Kugeln einer Mannschaft vergeben, die näher am Pallino liegen als die dem Pallino am nächsten liegende Kugel der Gegner. Wenn dies mit freiem Auge nicht klar ersichtlich ist, muss gemessen werden. Jeder Spieler kann eine solche Messung verlangen. Am Ende einer Runde verkündet der Schiedsrichter die Punkte und die Farbe der siegreichen Mannschaft. Bevor die Kugeln entfernt werden, sollte der Schiedsrichter sich vergewissern, dass das Ergebnis von allen Spielern akzeptiert wird. Die Spieler haben das Recht, eine Messung zu verlangen, wenn sie mit dem Urteil des Schiedsrichters nicht einverstanden sind. Wenn der Spieler bzw. die Mannschaft das Ergebnis akzeptiert, lässt der Schiedsrichter die Kugeln entfernen, bevor die nächste Runde gestartet werden kann. Die siegreiche Mannschaft einer Runde darf in der folgenden Runde den Pallino einwerfen. Der Schiedsrichter ist verantwortlich für die Richtigkeit der Angaben auf der Anzeigetafel und im Spielbericht. Es ist Aufgabe jedes Teamkapitäns, jederzeit auf die Richtigkeit des angezeigten Spielstands zu achten. j. Gleichstand während einer Runde : Sollte je 1 Kugel der beiden Mannschaften gleich weit vom Pallino entfernt liegen, spielt jene Mannschaft, die zuletzt geworfen hat, so lange weiter, bis der Gleichstand aufgehoben ist. Beispiel: Team A spielt eine Kugel Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 8 zum Pallino. Team B spielt ebenfalls eine Kugel zum Pallino. Der Schiedsrichter stellt fest, dass beide Kugeln gleich weit vom Pallino entfernt liegen. Team B muss dann solange spielen, bis es eine Kugel näher an den Pallino heranbringt. Gelingt dies Team B und Team A schießt diese Kugel sofort wieder heraus, so dass wiederum Gleichstand herrscht, so spielt dann Team A solange weiter, bis der Gleichstand erneut aufgehoben ist. k. Gleichstand am Ende einer Runde : Sollten die 2 dem Pallino am nächsten liegenden Kugeln zwei verschiedenen Mannschaften gehören und beide gleich weit vom Pallino entfernt liegen, werden keine Punkte vergeben. Der Einwurf erfolgt in der nächsten Runde durch jene Mannschaft, die in dieser Runde den Pallino eingeworfen hat. Das Spiel wird von jenem Bahnende fortgesetzt, von wo zuletzt gespielt wurde. l. Notwendige Punktezahl zur Beendigung eines Spiels : 4 Spieler / 1 Kugel pro Spieler = 16 Punkte 2 Spieler / 2 Kugeln pro Spieler = 12 Punkte 1 Spieler / 4 Kugeln pro Spieler = 12 Punkte Diese Regelungen werden sehr häufig bei großen Turnieren und Meisterschaften angewandt. Sie können aber auch abgeändert werden. m. Es liegt in der Verantwortung der Turnierleitung zu entscheiden, ob ein Spiel erst bei Erreichen der oben genannten Punkteanzahl beendet ist oder nach Ablauf einer festgelegten Spieldauer. n. Wertungskarte Jeder Mannschaftskapitän muss nach Beendigung eines Spiels die Wertungskarte unterschreiben. Mit seiner Unterschrift bestätigt er die Anerkennung des Spielausgangs. Wertungskarten von Spielen, deren Ergebnis oder deren Gültigkeit beeinsprucht werden, sollten nicht vom Kapitän unterschrieben werden. 2. Spieler a. Mannschaftskapitän: Noch vor Beginn des Spiels muss jede Mannschaft einen Teamkapitän bestimmt und seinen Namen dem Veranstalter bekanntgegeben haben. Die Funktion des Teamkapitäns darf während eines Spiels nicht gewechselt werden. Sie kann aber im Verlauf des Turniers umbesetzt werden. Die Veranstalter des Turniers müssen aber vor dem folgenden Spiel davon in Kenntnis gesetzt werden. b. Reihenfolge: Jede Mannschaft darf die Reihenfolge ihrer Spieler selbst bestimmen, in der sie zu werfen beabsichtigt. Einzige Voraussetzung ist, dass jener Spieler, der den Pallino einwirft, auch die erste Kugel wirft. Die Reihenfolge kann von Runde zu Runde verändert werden. Kein Spieler darf aber öfters werfen, als ihm Kugeln pro Runde zustehen. 3. Unified – Mannschaften a. Jedes Unified – Doppel besteht aus 1 Spieler und 1 Partner. Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 9 b. Jede Unified – Mannschaft besteht aus 2 Spielern und 2 Partnern. c. Jedes Spiel beginnt mit einem Münzwurf. Jener Mannschaft, die den Losentscheid gewinnt, steht es frei festzulegen, welches Mannschaftsmitglied den Pallino und die erste Kugel spielt. Die zweite Kugel kann von jedem Mitglied der gegnerischen Mannschaft gespielt werden. 4. Spielerwechsel a. Offizielle Meldung – Der Veranstalter muss noch vor Beginn eines Spiels davon in Kenntnis gesetzt werden, dass ein Austausch vorgenommen wird. Anderenfalls wird das Spiel für diese Mannschaft als verloren gewertet. b. Wechsel 1. Spielerwechsel: Pro Spiel und Mannschaft ist nur die Auswechslung eines einzigen Spielers gestattet. Der Wechselspieler kann für einen beliebigen Spieler der Mannschaft eingewechselt werden. Er kann in verschiedenen Spielen gegen verschiedene Spieler seiner Mannschaft eingewechselt werden. 2. Einschränkungen: Wenn ein Spieler für ein Turnier als Wechselspieler einer bestimmten Mannschaft genannt wurde, darf er in dieser Zeit in keine andere Mannschaft eingewechselt werden. Das Ergebnis des Wechselspielers aus dem Einstufungsbewerb sollte dem des auszuwechselnden Spielers entsprechen oder darunter liegen. c. Spielerwechsel im Verlauf eines Spiels - Ausnahmesituationen: Nur im Falle eines medizinischen oder ähnlich begründeten Notfalls kann ein Spieler im Verlauf eines Spiels ausgetauscht werden. Solche Spielerwechsel aufgrund von Ausnahmesituationen dürfen nur am Ende einer Runde erfolgen. Sollte dies nicht möglich sein, wird die Runde abgebrochen. Sobald der Spielerwechsel aber erfolgt ist, muss der Ersatzspieler das Spiel auch zu Ende spielen 1. Spielverlust: Treten Mannschaften mit weniger Spielern als vorgeschrieben an, so wird dieses Spiel für diese Mannschaft als verloren gewertet. 5. Auszeiten, Spielverzögerungen und Überprüfung der Position der Kugeln a. Auszeit: Der Schiedsrichter kann eine Auszeit gewähren, wenn ihm die Umstände dafür passend erscheinen. Die Auszeit ist auf 10 Minuten oder weniger beschränkt. Die Dauer ist von der Turnierleitung vorher festzulegen. b. Absichtliche Spielverzögerung: Wenn nach Meinung des Schiedsrichters das Spiel grundlos verzögert wird, muss er eine Verwarnung aussprechen. Wenn das Spiel daraufhin nicht sofort aufgenommen wird, wird das Spiel für die verzögernde Mannschaft als verloren gewertet. Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 10 c. Spielunterbrechungen aufgrund Witterung, höherer Gewalt, Unruhen oder anderer unvorhergesehener Ereignisse: In solchen Fällen liegt die letztendliche Entscheidung bei den Turnier- oder Meisterschaftsverantwortlichen. d. Überprüfung der Lage der Kugeln: Jeder Spieler einer Mannschaft darf sich dazu vor seinem Wurf außerhalb der Seitenlinien nach vor begeben. 6. Strafen a. Verhängen von Strafen 1. Feststellung eines Regelverstoßes: Unmittelbar nach Feststellung eines vorliegenden Regelverstoßes muss der Schiedsrichter die Kapitäne beider Mannschaften davon in Kenntnis setzen und sie über die von ihm verhängte Strafe informieren. Die Entscheidung des Schiedsrichters ist unumstößlich, sofern die folgenden Regeln nichts Gegenteiliges besagen. 2. Unvorhergesehene Situationen: Bei Situationen, die nicht ausdrücklich durch die vorliegenden Bestimmungen geregelt werden, liegt die letztendliche Entscheidung bei den Turnier- oder Meisterschaftsverantwortlichen. 3. Proteste: Jeder Protest gegen eine Entscheidung eines Schiedsrichters oder der Turnierleitung muss von einem von Special Olympics anerkannten Boccia-Trainer innerhalb von 15 Minuten nach Beendigung des Spiels eingereicht werden. Anderenfalls gilt die Entscheidung als akzeptiert. Bei Protesten in Situationen, die in den folgenden Bestimmungen nicht näher geregelt sind, wird aufgrund der jeweils vorliegenden Sachlage entschieden. 4. Protest gegen Disqualifikation: Wenn eine Mannschaft disqualifiziert werden muss, weil sie nicht rechtzeitig zu einem Spiel angetreten ist oder weil sie gegen eine der folgenden Bestimmungen zuwider gehandelt hat, wird kein offizieller Protest zugelassen. b. Regelverstöße 1. Übertreten der Abwurfmarkierung : Sowohl beim Versuch, eine andere Kugel wegzuschießen als auch bei Versuchen, eine Kugel auf einen bestimmten Punkt zu spielen, darf die Abwurflinie mit keinem Teil des Fußes oder eines vom Spieler benutzten Rollstuhls oder Stockes übertreten werden, bevor die Kugel nicht die Hand des Spielers verlassen hat und die Kugel das Spielfeld vor der Abwurflinie berührt hat. Der Schiedsrichter darf einen Regelverstoß nur dann anzeigen, wenn er von ihm direkt beobachtet worden ist. Die Strafe gegen einen Spieler / eine Mannschaft für einen solchen Verstoß besteht in der Ungültigerklärung dieses Wurfs. Sofern es möglich und ungefährlich ist, versucht der Schiedsrichter, die regelwidrig gespielte Kugel zu stoppen, bevor sie noch den Pallino oder die anderen sich im Spiel befindlichen Kugeln berührt. Er entfernt dann die Kugel vom Spielfeld und erklärt diesen Wurf für ungültig. Wenn diese Kugel aber andere Kugeln und/oder den Pallino auf dem Spielfeld berührt und dabei deren Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 11 ursprüngliche Position verändert hat, legt der Schiedsrichter diese Kugeln möglichst genau wieder in ihre ursprüngliche Position zurück und lässt das Spiel fortsetzen. 2. Wenn ein Spieler bei Zweier- oder Vierermannschaften mehr als die zulässige Zahl von Kugeln spielt: Wenn ein Spieler in einer Runde eine Kugel zuviel spielt, wird besagter Wurf für ungültig erklärt. Sofern es möglich und ungefährlich ist, versucht der Schiedsrichter, die regelwidrig gespielte Kugel zu stoppen, bevor sie noch den Pallino oder die anderen sich im Spiel befindlichen Kugeln berührt. Er entfernt dann die Kugel vom Spielfeld und erklärt diesen Wurf für ungültig. Wenn diese Kugel aber andere Kugeln und/oder den Pallino auf dem Spielfeld berührt und dabei deren ursprüngliche Position verändert hat, legt der Schiedsrichter diese Kugeln möglichst genau wieder in ihre ursprüngliche Position zurück und lässt das Spiel fortsetzen. Diese Situation tritt ein, sobald ein Spieler einer Zweiermannschaft drei statt zwei Kugeln spielt bzw. wenn ein Spieler einer Vierermannschaft zwei Kugeln statt nur einer spielt. Zweiermannschaften: der andere Spieler hat nur mehr einen Wurfversuch. Vierermannschaften: jene Spieler, die noch keine Kugel gespielt haben, müssen entscheiden, wer von ihnen die verbleibenden Kugeln spielt. 3. Regelwidrige Veränderung der Lage einer Kugel der eigenen Mannschaft: Wenn ein Spieler die Position einer oder mehrerer Kugeln seiner eigenen Mannschaft verändert, werden diese Kugeln aus der Bahn entfernt und nicht gewertet. Dann wird das Spiel fortgesetzt. 4. Regelwidrige Veränderung der Lage einer Kugel der gegnerischen Mannschaft: Wenn ein Spieler die Lage einer oder mehrerer Kugeln des Gegners verändert, nachdem alle 8 Kugeln gespielt wurden, erhält die gegnerische Mannschaft für jede dieser Kugeln jeweils 1 Punkt. Dann wird das Spiel fortgesetzt. Wenn ein Spieler eine oder mehrere Kugeln der gegnerischen Mannschaft berührt und noch Kugeln zu spielen sind, legt der Schiedsrichter die berührten Kugeln so genau als möglich wieder in ihre ursprüngliche Position zurück und lässt das Spiel fortsetzen. 5. Regelwidrige Veränderung der Lage des Pallinos durch einen Spieler: Wenn die Lage des Pallinos durch einen Spieler verändert wird, erhält die gegnerische Mannschaft so viele Punkte, wie „umstrittene“ Kugeln auf der Bahn sind plus einen zusätzlichen Punkt für jede Kugel, die die Mannschaft, gegen die der Regelverstoß begangen wurde, in dieser Runde noch nicht gespielt hat. Wenn die Mannschaft, gegen die der Regelverstoß begangen wurde, vorher keine zu wertende Punkte hatte und ihr keine Versuche mehr geblieben sind, wird die Runde vom Schiedsrichter für beendet erklärt und von der selben Seite der Bahn neu begonnen. c. Unbeabsichtigte oder vorzeitige Veränderung der Lage einer Kugel oder des Pallinos durch den Schiedsrichter : Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 12 1. Unbeabsichtigte oder vorzeitige Veränderung der Lage einer Kugel oder des Pallinos im Verlauf des Spiels, wenn noch nicht alle Kugeln gespielt wurden: Wenn ein Schiedsrichter z.B. während des Messens die Lage einer „umstrittenen“ Kugel oder des Pallinos verändert, wird der Durchgang für ungültig erklärt und von der selben Seite neu begonnen. 2. Unbeabsichtigte oder vorzeitige Veränderung der Lage einer Kugel oder des Pallinos durch den Schiedsrichter, nachdem alle Kugeln bereits gespielt worden sind: Wenn die Punkte nach Meinung des Schiedsrichters eindeutig waren, so werden sie auch vergeben. Alle nicht eindeutigen Punkte werden nicht vergeben und das Spiel wird für ungültig erklärt und von derselben Seite neu begonnen. d. Veränderung der Bahn einer sich bewegenden Kugel: 1. durch die werfende Mannschaft: Verändert ein Spieler die Bahn einer Kugel der eigenen Mannschaft, muss der Schiedsrichter den Wurf für ungültig erklären, sofern der Regelverstoß von ihm direkt festgestellt wurde. Sofern es möglich und ungefährlich ist, versucht der Schiedsrichter, die regelwidrig gespielte Kugel zu stoppen, bevor sie noch den Pallino oder die anderen sich im Spiel befindlichen Kugeln berührt. Er entfernt dann die Kugel vom Spielfeld und erklärt diesen Wurf für ungültig. Wenn diese Kugel aber andere Kugeln und/oder den Pallino auf dem Spielfeld berührt und dabei deren ursprüngliche Position verändert hat, legt der Schiedsrichter diese Kugeln möglichst genau wieder in ihre ursprüngliche Position zurück und lässt das Spiel fortsetzen. 2. durch die gegnerische Mannschaft : Wenn ein Spieler die Bahn einer Kugel der gegnerischen Mannschaft verändert, hat die gegnerische Mannschaft folgende Möglichkeiten : a. sie kann den Wurf wiederholen b. sie kann die Runde für ungültig erklären lassen c. sie kann auf eine Strafe für den Gegner verzichten, die Position der berührten Kugel(n) anerkennen und das Spiel dann fortzusetzen 3. ohne Veränderung der Lage : Wenn ein Zuschauer, ein Tier oder ein Gegenstand die Bahn einer Kugel verändert, ohne dass diese Kugel andere im Spiel befindliche Kugeln berührt, muss der jeweilige Spieler diesen Wurf wiederholen. 4. mit Veränderung der Lage : Wenn ein Zuschauer, ein Tier oder ein Gegenstand die Bahn einer Kugel verändert und diese eine andere im Spiel befindliche „umstrittene“ Kugel berührt, wird die Runde abgebrochen. 5. Sonstige Veränderungen: Jede sonstige Veränderung der Lage des Pallinos oder der beiden dem Pallino am nächsten liegenden Kugeln der zwei Mannschaften führt zum Abbruch der Runde. Sollten jedoch andere Kugeln als der Pallino oder die beiden jeweils nächstliegenden Kugeln berührt werden, dürfen sie von den Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 13 beiden Teamkapitänen oder dem Schiedsrichter so genau als möglich auf ihre ursprünglichen Positionen zurückgelegt werden. Solche Veränderungen der Position können beispielsweise durch einen ungültigen Wurf aus einer anderen Bahn verursacht werden, durch fremde Gegenstände, durch Zuschauer oder Tiere, die die Bahn betreten und die Lage der im Spiel befindlichen Kugeln verändern. e. Wurf mit einer andersfarbigen Kugel 1. austauschbare Kugel: Spielt ein Spieler eine andersfarbige Kugel, so darf diese Kugel weder von einem anderen Spieler noch vom Schiedsrichter gestoppt werden. Die Kugel muss erst zum Stillstand kommen und wird dann gegen die richtige Kugel ausgetauscht. 2. nicht austauschbare Kugel: Spielt ein Spieler eine andersfarbige Kugel, die nicht ausgetauscht werden kann, ohne dabei die Lage einer anderen bereits im Spiel befindlichen Kugel zu verändern, wird die Runde abgebrochen und vom selben Ende wieder neu gespielt. f. Falsche Wurfabfolge 1. Erster Wurf: Wenn die falsche Mannschaft den Pallino und die erste Kugel spielt, holt der Schiedsrichter Kugel und Pallino zurück. Dann lässt der Schiedsrichter die Runde von derselben Seite erneut beginnen, indem er den gegnerischen Spieler / die gegnerische Mannschaft den Pallino einwerfen lässt. 2. Folgende Würfe mit Kugeln der richtigen Farbe in falscher Reihenfolge: Wenn ein Spieler seine Kugel spielt, obwohl eine Kugel seiner Mannschaft dem Pallino am nächsten liegt und die Gegner noch nicht alle ihre Kugeln gespielt haben, versucht der Schiedsrichter, sofern es möglich und ungefährlich ist, die Kugel zu stoppen, bevor sie die anderen sich im Spiel befindlichen Kugeln berührt. Der Wurf wird für ungültig erklärt und die Kugel vom Spielfeld entfernt. Sollte der Schiedsrichter die Kugel nicht stoppen können, bevor diese andere sich im Spiel befindliche Kugeln berührt, so legt er den Pallino und die unmittelbar betroffenen Kugeln so gut als möglich wieder auf ihre frühere Position vor diesem Wurf zurück. 7. Schiedsrichter a. Einwände 1. Einwände gegen einen Schiedsrichter: Jede Mannschaft hat vor Beginn eines Spiels das Recht, Einspruch aus welchem Grund auch immer gegen einen zugeteilten Schiedsrichter zu erheben. Dieser Einspruch wird dann von der Turnierleitung behandelt und entschieden. Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 14 2. Spieler als Schiedsrichter: Es ist nicht erlaubt, dass ein Mitglied eines Teams oder ein gemeldeter Ersatzspieler die Funktion eines Schiedsrichters in einem Spiel übernimmt, in dem seine eigene Mannschaft antritt. b. Schiedsrichterwechsel 1. im Verlauf eines Spiels: Ein Schiedsrichterwechsel darf während eines Spiels nur mit Zustimmung der Turnierleitung und der beiden Teamkapitäne erfolgen. 2. Zusätzliche Helfer: Zusätzliche Helfer dürfen im Verlauf eines jeden Spiels zugeteilt werden, wenn die Turnierleitung ihre Zustimmung dazu gibt. 3. Schiedsrichterwechsel auf Wunsch der Mannschaften: Die Schiedsrichter können im Verlauf eines Spiels gewechselt werden, wenn beide Mannschaften vor der Turnierleitung überzeugende Begründungen dafür vorbringen. 4. Dressen der Schiedsrichter: Die Schiedsrichter müssen sich deutlich von den Spielern unterscheiden. c. Ehrenkodex der Schiedsrichter 1. Ein Schiedsrichter: a. hat die Spielregeln genau zu kennen. Er muss fair und unparteiisch in seinen Entscheidungen sein und diese ungeachtet des Spielstands treffen. b. muss bestimmend sein, aber nicht anmaßend; höflich, aber nicht schmeichlerisch; offen, aber niemals verletzend; distanziert, aber nicht arrogant; freundschaftlich, aber nicht anbiedernd; ruhig, aber immer aufmerksam. c. muss psychisch und physisch der Aufgabe der Spielleitung gewachsen sein. d. darf keine Informationen weitergeben, die einem Team einen Vorteil gegenüber einer anderen Mannschaft verschaffen würden. 8. Sonstiges a. Zerbrochene Kugel - während des Spiels : Sollte im Verlauf eines Spiels eine Kugel oder der Pallino zerbrechen, wird die Runde abgebrochen. Die Turnierleitung ist für den Austausch der Kugel oder des Pallinos verantwortlich. b. Pflege der Bocciabahn 1. vor einem Spiel: Vor jedem Spiel müssen alle Plätze zur Zufriedenheit des Veranstalters geebnet werden. 2. während eines Spiels: Während eines Spiels darf der Platz nicht geebnet werden. Hindernisse oder Gegenstände wie Steine, Becher, etc. dürfen aber im Verlauf eines Spiels entfernt werden. Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 15 3. Außergewöhnliche Platzverhältnisse: Wenn die Turnierleitung zu der Überzeugung kommt, dass der Platz unbespielbar ist, kann das Spiel unterbrochen werden und zu einem anderen Zeitpunkt oder auf einer anderen Bahn fortgesetzt werden. c. Kugeln in Bewegung - Ein Spieler darf seine Kugel erst spielen, wenn der Pallino oder eine Kugel gänzlich zum Stillstand gekommen sind d. Hilfen für seh- oder hörbehinderte Spieler: Wenn ein Spieler aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung eine Hilfestellung bei der Feststellung der Lage des Pallinos benötigt, kann die Turnierleitung solche Hilfen gestatten. Beispiele für solche Hilfen sind Glocken oder auffällige Kegel. Wird ein solcher Kegel verwendet, so sollte er so nahe als möglich üblicherweise unmittelbar hinter dem Pallino platziert werden und vom Platz entfernt werden, sobald die Kugel die Hand des Spielers verlassen hat. Wird eine Glocke verwendet, so sollte sie direkt über dem Pallino geläutet werden. 9. Spielerverhalten a. Wenn ein Spieler zum Werfen an der Reihe ist, sollten die anderen Spieler möglichst die Bahn verlassen. b. Unsportliches Verhalten Ausschluss: Die Spieler müssen zu jedem Zeitpunkt ein sportliches Verhalten an den Tag legen. Jedes Verhalten, das als unsportliches Verhalten ausgelegt werden könnte, wie z.B. Gebrauch beleidigender Ausdrücke oder Gesten, Akte der Böswilligkeit, etc., kann zu einem Ausschluß eines Spielers führen. c. Spielerbekleidung 1. Angemessene Bekleidung: Die Spieler haben sich so zu kleiden, dass es ihrem Ansehen und dem Ansehen des Bocciasports förderlich ist. 2. Schuhe: Die Spieler dürfen keine Schuhe tragen, die die Oberfläche der Bahn beschädigen oder beeinträchtigen könnten. Den Spielern wird das Tragen von geschlossenen Schuhen empfohlen. 3. Unpassende Bekleidung: Spieler, die eine unpassende oder unschickliche Kleidung tragen, können von der Teilnahme am Bewerb ausgeschlossen werden. Abschnitt E – Begriffserklärungen 1. Gültige / Ungültige Würfe a. Unter einem gültigen Wurf versteht man jede ins Spiel gebrachte Kugel. b. Unter einem ungültigen Wurf versteht man jede Kugel, die für ungültig erklärt wird oder aus dem Spiel herausgenommen wird. Ein Wurf kann für ungültig erklärt werden: Special Olympics Regelwerk Boccia | Stand: 2012 16 1. als Folge einer Strafe 2. wenn die Kugel außerhalb der Bahn landet 3. wenn die Kugel mit einer Person oder einem Gegenstand außerhalb der Bahn in Berührung kommt 4. wenn die Kugel die Oberkante der Banden berührt 5. wenn die Kugel die Überdachung der Bahn oder deren Stützen berührt 6. als Folge eines Schrittfehlers 7. als Folge einer regelwidrigen Bewegung der Kugel einer Mannschaft 8. als Folge einer Ablenkung einer sich bewegenden Kugel durch ein Mitglied der eigenen Mannschaft 2. Bocciakugeln und Pallino a. Unter Pallino versteht man jene kleinere Kugel, die in diesem Spiel als Zielobjekt dient. b. Unter Bocciakugeln versteht man die größeren Spielkugeln. 3. Weitere Begriffe a. Unter Wegschießen versteht man einen Spielzug, bei dem einer Kugel soviel Schwung mitgegeben wird, dass sie die hintere Bande berühren würde, wenn sie ihr Ziel verfehlte. Unter einem Abpraller oder „Rebound“ versteht man einen Spielzug, bei dem eine Kugel bewusst gegen die seitliche oder die hintere Bande gespielt wird, um sie auf einen bestimmten Punkt zu spielen. b. Unter einem Zielwurf versteht man einen Wurf, bei dem die Kugel nahe an den Pallino herangespielt werden soll. Unter einer Runde versteht man jenen Spielabschnitt, in dessen Verlauf die Kugeln von einem Ende der Bahn zum anderen Ende der Bahn gespielt und dafür Punkte vergeben warden c. Unter "umstrittenen" Kugeln versteht man in diesem Regelwerk Kugeln, deren Abstand zu anderen Kugeln nach Meinung des Schiedsrichters eventuell zu messen ist und für die Punkte vergeben werden könnten. 4. Regelverstoß Unter einem Regelverstoß versteht man ein Vergehen, für das eine Strafe verhängt wird.

 

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SCHWIMMEN (Wassersport) Die Offiziellen Special Olympics Regeln für Schwimmsport kommen bei allen im Rahmen von Special Olympics ausgetragenen Bewerben zur Anwendung. Als internationale Sportorganisation hat Special Olympics diese Regeln auf der Grundlage der Bestimmungen der Federation Internationale de Natacion Amateur (FINA; www.fina.org) erstellt. Es kommen die Regeln der FINA und der Landesverbände zur Anwendung, sofern sie nicht im Widerspruch zu den Offiziellen Special Olympics Schwimmsportregeln oder dem Artikel 1 stehen. In solchen Fällen gelten die Offiziellen Special Olympics Schwimmsportregeln. Sportler mit Down-Syndrom, bei denen eine atlanto-axiale Instabilität diagnostiziert wurde, dürfen an Bewerben, die im Schmetterlingsstil ausgetragen werden, an Lageneinzelbewerben oder an Bewerben, bei denen mit Kopfsprung gestartet wird, nicht teilnehmen. Weitere Informationen bezüglich Verhaltenskodex, Trainingsstandards, Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen, Gruppeneinteilung, Preisvergabe, Kriterien für Aufstieg in höhere Wettkampflevels und Unified-Sportarten sind auf der englischsprachigen Website (http://resources.specialolympics.org) von Special Olympics International zu finden. Abschnitt A - Offizielle Bewerbe Die folgende Vielzahl an Distanzen soll Sportlern aller Leistungsstufen die Möglichkeit geben, an sportlichen Wettkämpfen teilzunehmen. Die Landesorganisationen können aus diesen Bewerben auswählen und gegebenenfalls Richtlinien für deren Durchführung erstellen. Die Trainer sind für die Organisation des Trainings und für die Auswahl der Bewerbe verantwortlich. Die Bewerbe müssen dem Trainingsniveau und den Interessen der Sportler entsprechen. EINZELBEWERBE 1. 15 m Gehen 2. 15 m mit Schwimmhilfe 3. 25 m mit Schwimmhilfe 4. 10 m Schwimmen mit Hilfe 5. 15 m Schwimmen ohne Hilfe 6. 25 m Freistil 7. 50 m Freistil Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 4 8. 100 m Freistil 9. 200 m Freistil 10. 400 m Freistil 11. 800 m Freistil 12. 1.500 m Freistil 13. 25 m Rücken 14. 50 m Rücken 15. 100 m Rücken 16. 200 m Rücken 17. 25 m Brust 18. 50 m Brust 19. 100 m Brust 20. 200 m Brust 21. 25 m Schmetterling 22. 50 m Schmetterling 23. 100 m Schmetterling 24. 200 m Schmetterling 25. 100 m Lagen Einzel 26. 200 m Lagen Einzel 27. 400 m Lagen Einzel STAFFELBEWERBE 28. 4 x 25 m Freistilstaffel 29. 4 x 50 m Freistilstaffel 30. 4 x 100 m Freistilstaffel 31. 4 x 200 m Freistilstaffel 32. 4 x 25 m Lagenstaffel 33. 4 x 50 m Lagenstaffel 34. 4 x 100 m Lagenstaffel 35. 4 x 25 m Freistilstaffel/Unified 36. 4 x 50 m Freistilstaffel/Unified 37. 4 x 100 m Freistilstaffel/Unified 38. 4 x 200 m Freistilstaffel/Unified 39. 4 x 25 m Lagenstaffel/Unified 40. 4 x 50 m Lagenstaffel/Unified 41. 4 x 100 m Lagenstaffel/Unified Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 5 Abschnitt B - Wettkampfregeln Die technischen Wettkampfregeln sind im Regelwerk der FINA festgelegt. Special Olympics Landesorganisationen können auch die Regeln ihres jeweiligen Landesverbandes verwenden. Das Regelwerk der FINA wird bei allen Sportveranstaltungen herangezogen, an denen mehrere Landesorganisationen teilnehmen. Ausnahmen zu diesen Regeln werden in der Folge angeführt. 1. FÜR ALLE BEWERBE a. Der Hauptschiedsrichter hat in Abstimmung mit dem Veranstalter die Befugnis, diese Regeln zur Sicherheit und zum Wohlergehen der Sportler je nach Anlass zu verändern. Dieser Schiedsrichter kann jederzeit in den Bewerb eingreifen, um sicherzustellen, dass die entsprechenden Regeln beachtet werden. Er ist für die Behandlung eines jeden Einspruchs zuständig, der beim laufenden Bewerb erhoben wird. b. Der Hauptschiedsrichter hat die Befugnis, Abänderungen an einzelnen geltenden technischen Regeln vorzunehmen. c. Die Beurteilung eines Schwimmstils erfolgt auf der Basis der Bewegung der beteiligten Gliedmaßen. Der für Fragen des Schwimmstils verantwortliche Schiedsrichter ist für die Beurteilung dieser Arm- und Beinbewegungen zuständig. d. Der Hauptschiedsrichter hat die Oberaufsicht über alle Funktionäre und Helfer. Er teilt ihnen ihre Aufgaben zu und muss sie über die Regeln von Special Olympics oder über andere mit dem Wettbewerb in Zusammenhang stehende Vorschriften in Kenntnis setzen. Er hat auf die Einhaltung der Regeln und Bestimmungen von Special Olympics und der FINA zu achten. Er entscheidet in allen Fragen, die mit dem eigentlichen Ablauf des Bewerbs zusammenhängen, sofern in diesem Regelwerk nichts anderes bestimmt wird. e. Ein Schwimmer, der bei einem Freistilbewerb oder beim Freistilabschnitt eines Lagenbewerbs den Beckenboden berührt, darf nicht disqualifiziert werden, sofern er sich dabei nicht fortbewegt. f. Das Berühren des Beckenbodens im Verlauf eines Wettkampfs ist bei den Bewerben mit Schwimmhilfen, mit Unterstützung und dem 15 m Bewerb ohne Unterstützung nur zum Zwecke des Ausruhens gestattet. Sollte ein Teilnehmer gehen oder sich vom Beckenboden abstoßen, muss er disqualifiziert werden. Diese Bestimmung gilt nicht für den 15 m Gehen-Bewerb. g. Starthelfer dürfen hör- oder sehbehinderten Sportlern beim Start Hilfestellung leisten. h. Keinem Teilnehmer ist die Verwendung oder das Tragen von Hilfsmitteln (Handschuhe, Flossen, etc.) gestattet, mit denen er seine Geschwindigkeit, seinen Auftrieb oder seine Leistung während eines Bewerbs verbessert. Einzige Ausnahme davon sind die Bewerbe mit Schwimmhilfen. Das Tragen von Schwimmbrillen ist gestattet. Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 6 i. Auf Wunsch darf den Schwimmern aus dem Wasser geholfen werden. j. Neben dem Start vom Startblock kann auch neben dem Startblock oder im Wasser gestartet werden. Beim Start im Wasser muss der Schwimmer mit einer Hand den Beckenrand oder mit einer Hand den Startblock berühren. Beim Rückenbewerb muss mit beiden Händen gestartet werden. 2. AUSSTATTUNG a. Startsignal: durch Trillerpfeife, Hupe, Horn oder elektronisches Signal. Bei Schwimmern mit Hör- oder Sehbehinderung darf das Startsignal auch mittels eines Handzeichens oder durch Berühren des Sportlers durch einen dafür zuständigen Offiziellen oder eine vom Veranstalter bestimmte Person erfolgen. Die Verwendung einer den FINA Regeln entsprechenden Startampel wird empfohlen. b. Bahnmarkierungen am Beckenboden gemäß FINA- Bestimmungen werden empfohlen. c. Zeitnehmung: Stoppuhren, elektronische Zeitmessung, Anschlagplatten. Sollte keine elektronische Zeitmessung zur Verfügung stehen, dafür aber 3 Zeitnehmer pro Bahn, werden keine Zielrichter benötigt. In diesem Fall wird die offizielle Platzierung und Endzeit des Schwimmers durch die von den Zeitnehmern erfasste Zeit bestimmt. Sollte kein von der FINA anerkanntes elektronisches Zeitmessungssystem zur Verfügung stehen, wird empfohlen, die Bestimmungen der FINA hinsichtlich Wettkampforganisation und Zeitnehmung zu beachten. d. 5 m vor dem jeweiligen Beckenende sollten über der Bahn Fähnchen angebracht werden, um speziell im Rückenbewerb die Nähe des Beckenrands anzuzeigen. Diese Fähnchen sollten während der Bewerbe oder während des Trainings nicht entfernt werden. e. Bei den Bewerben mit Schwimmhilfe muss jeder Teilnehmer mit seiner eigenen Schwimmhilfe antreten. Die Schwimmhilfe muss so beschaffen sein, dass sie um den Körper fixiert ist, so dass sie den Schwimmer, sollte dieser sich nicht mehr an der Schwimmhilfe festhalten können, auch dann noch über Wasser hält. Die Verwendung von Schwimmhilfen wie Schwimmbretter, Schwimmreifen oder Schwimmflügel ist nicht gestattet. f. Bei Bewerben über 400 m und länger sollte die Zahl der zurückgelegten Längen auf Tafeln angezeigt werden. 3. STAFFELBEWERBE a. Jede Staffel besteht aus vier Schwimmern. b. Jedes Staffelmitglied schwimmt ein Viertel der Gesamtlänge des Bewerbs. Kein Schwimmer darf mehr als einen Abschnitt einer Staffel schwimmen. Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 7 c. Eine Staffelmannschaft, der sowohl Männer als auch Frauen angehören, tritt im Männerbewerb an. d. Jeder Schwimmer einer Staffelmannschaft sollte das Becken so schnell als möglich verlassen, sobald er seine Teilstrecke beendet hat. Schwimmer, denen das Verlassen des Beckens nicht sofort möglich ist, dürfen solange in der Bahn bleiben, bis alle Staffeln den Bewerb beendet haben. Sie dürfen dabei aber keine anderen Schwimmer behindern oder die Zeitnehmung beinträchtigen. Ein im Becken bleibender Schwimmer sollte sich etwas vom Beckenrand entfernen und sich nahe der Schwimmleinen aufhalten, ohne dabei aber Schwimmer in einer anderen Bahn zu behindern. Die Behinderung eines Schwimmers in einer anderen Bahn führt zur Disqualifikation der Staffel. 4. GEHBEWERBE/BEWERBE MIT SCHWIMMHILFE a. Vorbereitungen 1. Während des Bewerbs sollte jeweils mindestens 1 Aufsichtsperson 2 Schwimmern zugeteilt sein. 2. Die Startlinie sollte im entsprechenden Abstand zum Ziel markiert sein. 3. Bei Gehbewerben sollte die Beckentiefe nicht mehr als 1 m betragen. 4. Bei allen Bewerben sollten immer ausgebildete Helfer (Schiedsrichter, Zeitnehmer, Zielrichter) eingesetzt werden. b. Regeln 1. Die Teilnehmer müssen beim Gehbewerb immer mit zumindest einem Fuß in Kontakt mit dem Beckenboden bleiben. 2. Außer bei den entsprechenden Bewerben dürfen keine Schwimmhilfen verwendet werden. 5. SCHWIMMBEWERBE OHNE HILFESTELLUNG a. Die Teilnehmer müssen die gesamte Strecke ohne Hilfestellung zurücklegen. b. Der Veranstalter kann den Trainern erlauben, ihre Schwimmer anzufeuern und ihnen Anweisungen zu geben. Dies ist allerdings nur von außerhalb des Beckens zulässig. 6. SCHWIMMBEWERBE MIT HILFESTELLUNG a. Jeder Schwimmer muss mit seinem persönlichen Trainer oder Helfer antreten. Der Helfer darf den Schwimmer berühren, führen oder lenken, ohne ihn aber dabei in Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 8 seiner Vorwärtsbewegung zu unterstützen. Die Verwendung einer Schwimmhilfe durch den Schwimmer ist erlaubt ( siehe Abschnitt D / 2. Ausstattung ). Der Helfer darf sich im Wasser oder am Beckenrand aufhalten. 7. UNIFIED-STAFFELBEWERBE a. Jede Unified-Staffel setzt sich aus zwei Sportlern und zwei Partnern zusammen. b. Die Mitglieder einer Unified–Staffel können ihre Startreihenfolge selbst bestimmen. 8. TEILNAHME MIT GRÖßTMÖGLICHEM EINSATZ - UNSTIMMIGKEIT VON ERZIELTEN LEISTUNGEN a. Ein Schwimmer, der im Wettkampf seine im Einstufungsbewerb erzielte oder bei der Anmeldung angegebene Zeit um mehr als 15 Prozent übertrifft, wird disqualifiziert. Dies gilt aber nur für Bewerbe über mindestens 25 m. Ausgenommen davon sind die Bewerbe über 25 m Freistil und über 25 m mit Schwimmhilfe. b. Ein Schwimmer, der im Wettkampf seine im Einstufungsbewerb erzielte oder bei der Anmeldung angegebene Zeit um mehr als 25 Prozent übertrifft, wird disqualifiziert. Dies gilt für 25 m Freistil, 25 m mit Schwimmhilfe und Bewerbe über kürzere Distanzen. c. Es obliegt der Verantwortung des Trainers, eine richtiggestellte Einstufungszeit nachzureichen, wenn die im Einstufungsbewerb erzielte Zeit der tatsächlichen Leistungsstärke des Sportlers nicht entspricht. d. Ein Sportler, der wegen eines Verstoßes gegen die Regel der Teilnahme mit größtmöglichem Einsatz disqualifiziert wird, erhält nur ein Teilnahmeband. Abschnitt C – Personal 1. Kampfgericht a. Veranstaltungsleiter b. Hauptschiedsrichter c. Schiedsrichter d. Zeitnehmerobmann e. Zeitnehmer f. Starter g. Sprecher Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 9 h. Auswerter i. Zielrichter (falls keine 3 Zeitnehmer pro Bahn und keine elektronische Zeitnehmung zur Verfügung stehen) j. Rettungsschwimmer Anmerkung: Bei größeren Bewerben können auch Technische Delegierte oder sonstige Offizielle nominiert werden. Alle Landesorganisationen sind aufgefordert, bei der Durchführung von Bewerben nach Möglichkeit alle oben angeführten Kampfgerichtmitglieder zu besetzen. In manchen Fällen kann dies aber vielleicht nicht möglich sein. 2. Anforderungen für Rettungsschwimmer a. Rettungsschwimmer-Kurs b. HLW-Kurs (Herz-Lungen-Wiederbelebung) c. Erste Hilfe Kurs Die Anforderungen für Rettungsschwimmer müssen den gültigen Bestimmungen der jeweiligen lokalen oder nationalen Organisationen entsprechen. Ein als Rettungsschwimmer eingesetzter Helfer darf mit keiner sonstigen Tätigkeit betraut werden. Sollte ein Trainer über eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer verfügen, darf auch er zusätzlich zu seiner Trainertätigkeit nicht in dieser Funktion mitarbeiten. Beide Aufgaben sind getrennt zu betrachten. 3. Organisationsleiter („Head Coach“): Anforderungen a. Diese Funktion sollte von einem von Special Olympics International anerkannten Funktionär übernommen werden. b. Der Organisationsleiter sollte ein Zertifikat über einen Kursabschluss in Herz-Lungen- Wiederbelebung und in Erster Hilfe vorweisen können. c. Der Organisationsleiter sollte über Grundkenntnisse in lebensrettenden Maßnahmen verfügen. d. Sollte der Organisationsleiter oder ein Stellvertreter als Rettungsschwimmer mitarbeiten, müssen sie die oben angeführten Bedingungen erfüllen. 4. Zuständigkeitsbereich des Organisations- oder Wettkampfleiters Der Organisations- bzw. der Wettkampfleiter („Event Director“) ist zuständig für alle Trainings- und Wettkampfaktivitäten im Rahmen eines Special Olympics Schwimmbewerbs. a. Instruktion aller Helfer im Vorfeld des Special Olympics Wettbewerbs Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 10 b. Koordination der Wettkampfstätten mit der Gastgeberorganisation vor Ankunft der Sportler c. Kontrolle, ob eine ausreichende Anzahl von Aufsichtspersonen zur Verfügung steht d. Erstellung oder Überprüfung eines wie im folgenden Abschnitt D (Sicherheitsvorkehrungen) beschriebenen Notfallplans e. Überprüfung der Sportstätten auf Einhaltung der Mindestqualitätsanforderungen für alle Bewerbe in folgenden Bereichen: 1. Sicherheitsvorkehrungen 2. Verkehrsanbindung 3. Wasserqualität 4. sicheres Umfeld 5. Wird ein Special Olympics Schwimmbewerb am Meer oder in einem See ausgetragen, so hat der Veranstalter zusätzliche Vorkehrungen zu treffen, damit alle Sicherheitsvorschriften erfüllt werden. Anmerkung: Alle Sportler, Trainer oder freiwilligen Helfer, die sich in einem Becken oder auf offenem See in einem Boot aufhalten, müssen während dieser Zeit Schwimmwesten tragen. f. Information der Rettungsschwimmer bezüglich jener Sportler, von denen ein Anfallsgeschehen bekannt ist g. Aus medizinischer Sicht gibt es für einige Teilnehmer Einschränkungen: z. Bsp. bei Bewerben im Schmetterlingsstil, beim Lageneinzelbewerb und bei Bewerben mit Kopfsprungstart für Sportler mit Down-Syndrom, bei denen eine atlanto-axiale Instabilität diagnostiziert wurde. Bevor der Veranstalter solchen Sportlern seine Zustimmung zur Teilnahme an diesen Bewerben erteilt, sollte er den Abschnitt zum Thema Teilnahmeberechtigung im allgemeinen Teil dieses Regelwerks heranziehen. 5. Alle Funktionäre (Schiedsrichter, Zeitnehmer, Mitglieder des Wettkampfgerichts) sollten nach Möglichkeit eine entsprechende Zertifizierung des jeweiligen Landessportverbands besitzen. Sollte dies nicht möglich sein, müssen alle Offiziellen entsprechend auf die Bewerbe vorbereitet werden. Abschnitt D - Sicherheitsvorkehrungen Um die Sicherheit und die Gesundheit aller Sportler, Trainer und freiwilligen Helfer bei Special Olympics Bewerben zu gewährleisten, müssen alle Trainingseinheiten, alle Freizeitaktivitäten im Wasser und der Wettbewerb selbst in Einklang mit den folgenden Bestimmungen durchgeführt werden: Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 11 1. GRUNDSÄTZLICHE REGELN a. Jeweils 25 Teilnehmern im Becken muss mindestens 1 ausgebildeter Rettungsschwimmer zugeteilt sein. b. Der Rettungsschwimmer hat einzig und allein die Aufgabe, auf die Schwimmer zu achten. Wenn kein Ersatzmann zur Verfügung steht und ein Rettungsschwimmer auch nur für kurze Zeit den Beckenrand verlassen muss, haben alle Schwimmer das Becken zu verlassen. c. Vor jedem Programmpunkt hat der Organisations- oder Wettkampfleiter die Einhaltung der entsprechenden Bestimmungen des Notfallplans zu überprüfen. Entsprechend den Bestimmungen der FINA und der Landesorganisationen muss eine ausreichende Zahl von Aufsichtspersonen zur Verfügung stehen. d. Bereits vor jedem Bewerb müssen die medizinische Fallgeschichten der Sportler vor Ort aufliegen und mit den diensthabenden Rettungsschwimmern und dem medizinischen Personal besprochen werden. e. Die Beckentiefe muss deutlich sichtbar angegeben sein. f. Die Mindesttiefe des Beckens bei Bewerben mit Startsprung muss den Bestimmungen der FINA oder des nationalen Schwimmverbands entsprechen. g. Alle Startblöcke sollten den Bestimmungen der FINA oder der Landessportverbände entsprechen. h. Während der Freizeitaktivitäten im Wasser müssen zwischen seichten und tiefen Bereichen des Beckens Schwimmleinen gespannt sein. i. Ein Becken darf erst dann verwendet und von den Special Olympics Teilnehmern betreten werden, wenn es vorher einer gründlichen Überprüfung unterzogen worden ist. j. Schwimmer mit Down-Syndrom, bei denen eine atlanto-axiale Instabilität diagnostiziert wurde, dürfen an Bewerben, die im Schmetterlingsstil ausgetragen werden oder von Startblöcken aus gestartet werden, und an Lageneinzelbewerben nicht teilnehmen. Genauere Informationen diesbezüglich bzw. Regelungen für eine mögliche Ausnahmegenehmigung sind Artikel 1/F zu entnehmen. k. Wenn nach Meinung der Schiedsrichter oder des Veranstalters ein Teilnehmer nicht in der Lage ist, die Gesamtstrecke eines Bewerbs zu bewältigen und er sich dabei vielleicht auch einer Gefahr für sein Leben aussetzt, können die Schiedsrichter mit Zustimmung des Technischen Delegierten die Schwimmfähigkeit des Schwimmers testen lassen, bevor dieser an weiteren Bewerben oder Finalbewerben teilnehmen darf. Special Olympics Regelwerk Schwimmen | Stand: 2012 12 2. NOTFALLPLAN Ein Notfallplan muss bereits in Kraft sein, bevor noch ein Teilnehmer an einer Special Olympics Veranstaltung das Becken betreten hat, um zu trainieren, um zu einem Wettkampf anzutreten oder bloß um sich darin zu entspannen. Der Plan sollte von ortskundigem Personal erstellt und bearbeitet werden. Der Plan hat folgendes zu beinhalten: a. Vorgangsweise bei medizinischen Notfällen, wenn kein Arzt oder Sanitäter anwesend sein sollte. b. Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Rettungsschwimmer c. Beschaffung von Informationen über die Wetterlage und Beobachtung der Wetterentwicklung, wenn der Bewerb im Freien ausgetragen wird. d. Vorgangsweise bei der Meldung von Unfällen e. Entscheidungshierarchie bei einem schweren Unfall einschließlich Bestimmung eines Verantwortlichen, der mit der Presse in Kontakt tritt. f. Beschaffung von Informationen über die Wetterlage, wenn der Bewerb auf einem offenen Gewässer ausgetragen wird. g. sonstige Punkte, die aufgrund der jeweiligen Gesetzeslage zu behandeln sind 3. ANFORDERUNGEN AN DIE AUFSICHTSPERSONEN Eine ausreichende Zahl an Aufsichtspersonen muss bei allen Schwimmveranstaltungen, Bewerben oder Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen. Die Zusammensetzung der Helfer wird je nach Anforderung wie folgt variieren: a. Freizeitaktivitäten 1. Verhältnis ausgebildete Rettungsschwimmer : Schwimmer = 1 : 25 b. Training 1. Verhältnis ausgebildete Rettungsschwimmer : Schwimmer = 1 : 25 2. ausreichende Zahl von Helfern (vorzugsweise von Special Olympics anerkannt), um eine entsprechende Aufsicht beim Training eines jeden Sportlers zu gewährleisten c. Wettbewerb 1. Verhältnis ausgebildete Rettungsschwimmer : Schwimmer = 1 : 25 2. Verhältnis Aufsichtspersonal : Schwimmer = 1 : 2 bei jenen Schwimmern, die einen epileptischen Anfall erleiden könnten.